Montag, 11. Dezember 2017

Topfgucker: Purple Curry-Kohlrabi

von Robert Bock

Kohlrabi ist nach meinem Dafürhalten das so ziemlich langweiligste Gemüse, das sich im Laufe der Evolution aus den ersten Einzellern heraus entwickelt hat. Ein Wunder an sich, dass die Evolution derartige Loopings wie diesen dreht. Aber gerade deswegen ist das Kohlgemüse für einen leidenschaftlichen Hobbykoch wie mich eine immer neue Herausforderung in Sachen Kreativität. Jetzt schaut Euch dieses Bild mal an - sieht das nicht klasse aus?

Der ja an sich eher geschmachsneutrale Kohlrabi erfährt durch folgende Gewürze eine wahre Metamorphose zur Gaumensexbombe: Hibiscusblüten, Senf schwarz, Cumin, Zimtblüten, Anis, Pfeffer, Rosenblüten, Galgant, Muskatblüte, Fenchel, Bockshornklee, Orangenschalen, Kardamom, Nelken.

Könnt Ihr aufwendig selbst zusammenmischen, oder Ihr macht es wie ich und kauft das alles als Gewürzmischung bei meinem Lieblings-Gewürzdealer, der Euch diese gerne auch zusendet. Der nennt das geile Zeug Purple Curry und empfiehlt es eigentlich vor allem für Fisch, Geflügel, Wild und Süßspeisen.

  • Den rohen Kohlrabi schälen und auf einer feinen Reibe (oder in einer Küchenmaschine) fein raspeln.
  • In ein sauberes Geschirrtuch geben und die Flüssigkeit herauspressen (fangt sie auf und trinkt sie... Farbe wie Götterspeise und schmeckt wie Senf!)
  • Einen Schuß Granatapfelsirup, idealerweise ohne Zuckerzusatz (gibt's in orientalischen Lebensmittelläden), einen ordentlichen Schuß vom feinsten Olivenöl, das Ihr im Hause habt. In meinem Fall ist das das Frühernte-Olivenöl AGURELEO der Marke Spyridoula's 100% aus Griechenland, ein wenig Salz und nach gusto "Purple Curry" dazu. Ich habe auf einen großen Kohlrabi einen gestrichenen TL genommen.
  • Ein wenig Honig mit wenig Zitronensaft auflösen und zugeben und alles gut durchmischen. Notfalls mit den Fingern, damit sich eine schöne homogene Verteilung der Gewürze ergibt.
  • Eine gute halbe Stunde bei Zimmertemperatur ziehen lassen.
  • Nochmal kurz durchmischen und zum Finish ein paar Ringe vom Grün der Frühlingszwiebel, ein paar Ringe frischen Chilli (bedingt paleo, da Nachtschattengewächs) und etwas Schwarzkümmel (alternativ: brauner Sesam) darüberstreuen.

Falls ihre einen Granatapfel im Haus habt, könnte man noch ein paar Granatapfelkerne untermischen und solltet Ihr gar Schwarzkümmelöl haben (gibts ebenfalls in orientalischen Lebensmittelläden) - auch davon noch einen Schuß dazu.

Dazu gab's übrigens orientalisch gewürzte Lammkoteletts, eine weitere Kohlrabi-Sensation (dazu mehr ein andermal) und einen "fermentierten roten Traubensaft" aus Spanien.